Mein Weg
Schon seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit meinem Körper. In der Kindheit mit diversen Sportarten wie Leichtathletik, Ballet, Schwimmen, Basketball, Joggen & Biken. Dann auch erlebte ich meinen Körper in einer Phase unter Einfluss von Alkohol und Marihuana. Mit Yoga und Meditation und einer grundlegenden Ayurveda-Reinigung in Kerala (Indien) lernte ich mehr und mehr auf meinen Körper zu hören und ihn zu verstehen und mit ihm als wertvoller Freund durch's Leben zu gehen.
Ich komme aus einem Zuhause, wo ich meine Gefühle mit einem Eisklotz schützen musste, um nicht zu fühlen. Eine klaffende Leere und Sinnlosigkeit und der fest überzeugte Glaubenssatz, dass sich niemand für mich interessiert, waren meine ständigen Begleiter.
Im Tiefpunkt angelangt, regte sich eine Stimme in mir und ich suchte glücklicherweise nach Hilfe. So lag ich zwei Jahre lang wöchentlich bei einer Psychotherapeutin auf dem Sofa, um Zugang zu mir und einem Sinn zu finden. Die Therapeutin ist der Auslöser, dass ich mich dann mit Haut und Haaren dem Tango argentino gewidmet habe. Sie meinte nämlich: Wenn ich die Sinnlosigkeit und Leere überwinden möchte, dann müsse ich bei einer Sache einmal ganz klar JA sagen und da voll rein gehen und dran bleiben.
"Aha - so einfach ist das", dachte mein Kopf und ich folgte diszipliniert ihrem Ratschlag.
Weiter folgten mediale Aufstellungen und ein Aufenthalt bei der Stiftung Lebenstraum, die noch heute für mich lebensverändernd sind. Da fühlte ich, das ich endlich neu geboren wurde und zwar in mein verantwortungsvolles Erwachsen-Sein.
Geprägt hat mich auch die Liebe zu einem Mann, mit dem ich bereits fast 10 Jahre auf einem gemeinsamen Weg bin. Der gemeinsame Nenner waren wohl die radikale Suche nach "was ist Liebe?". Im Kontakt bleiben, ausprobieren, Gefühle der Verzweiflung, Wut, Rückzug, sich gegenseitig und sich selber verlieren und verletzen, starre Bilder und sich gegenseitig loslassen, Vertrauen, wieder aufstehen, weitergehen, und dann spüren wie die Liebe von einem ganz anderen Ort herkommt, als man meinte. Und klar war da auch das grosse Thema Sexualität. Ein Thema, wo ich tiefe Verzweiflung spürte. Ich spüre diese unheimliche starke Kraft und wusste nicht wohin. Ich war komplett ratlos und schaffte es nicht mit mir resp. auch in Partnerschaften einen Umgang damit zu finden. Verletzungen mir und gegenüber meinen Liebespartnern schien damals für mich unumgänglich.
Wieder am für mich gefühlten Tiefpunkt, kam die Kehrtwende. Ich erinnere mich noch heute an das Schlüsselerlebnis, wie ich eines Tages in einer scheinbar grenzenlosen Verzweiflung in die Natur lief, mich tränenüberströmt einem Baum anvertraute und dort die Klarheit spürte, dass es nur einen Weg gibt: Radikal rein in das Thema! Zeitgleich besuchte ich die Tantraseminare bei Jeannette Aneesha Schmid und die Kurse beim Sexological Bodywork Institut.
Tantra ist für mich JA zum Leben. JA zu allem, wie sich das Leben hier für mich und jeden einzelnen zeigen möchte. Es ist ein Erfahrungsweg und war für mich nach einer langen Suche ein Nachhause kommen. Lange bevor ich Tantra kennen gelernt habe, spürte ich, dass ich aus einem Urinstinkt heraus das Leben in allen Facetten erfahren und erleben möchte. Und oft habe ich mich dabei schlecht gefühlt, weil Glaubenssötze wie "das sollte man nicht" - "das darf man nicht" - "das gehört sich nicht" mein Leben dominierten. Ich erinnere mich, wie ich bei einem Meditationsretreat alle Kräfte, die sich nach Lebens-Erfahrung sehnten, in mir "weg-meditieren" wollte - inbesonders auch die sexuelle Kraft. Und an dem Tag, wo ich mit Tantra in Kontakt gekommen bin, fiel das alles von mir ab und mein Lebens-Erfahrungs-Weg bekam eine Berechtigung. Mit Tantra habe ich einen Ort gefunden, wo ich mich zuhause fühle.
Das Sexological Badywork ist dabei eine wunderbare Ergänzung dazu. Es hat mir ein Spiel- und Experimentierfeld geschenkt, wo ich den Körper und die Sexualität, mit anfangs noch mir ganz fremden Menschen, auf eine ganz neue Art und Weise kennen lernen und erforschen durfte. Auch hier fühlte ich mich sofort zuhause, weil diese Tiefe der Begegnungen keine Möglichkeit geben, irgendeine künstliche Maske aufrecht zu erhalten.
Mein bisheriger Weg hat mich mehr und mehr zu meiner wahren Natur gebracht. Und heute lebe ich das, was ich heute bin und gebe das von ganzem Herzen und bestmöglich weiter. Wie schön zu fühlen, dass das was ich weitergebe - das Yoga, das Singen, den Tangotanz und die Körper-Berührungs-Sessions - sich gegenseitig inspirieren und befruchten.